Eingesandt von Jan-Christoph Hauschild
Mutmaßliche oder nicht mit Sicherheit erschlossene Daten und Fakten sind durch ein Sternchen (*) gekennzeichnet
1813 |
17. Oktober, »Früh um halb Sechs Uhr«: Carl Georg Büchner in Goddelau (Großherzogtum Hessen-Darmstadt) geboren. Eltern: Ernst Büchner, Amtschirurg von Dornberg und Hospitalchirurg in Hof heim, und Caroline geb. Reuß. Geschwister: Mathilde (1815-1888), Wilhelm (1816-1892), Luise (1821-1877), Ludwig (1824-1899), Alexander (1827-1904) |
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1816 |
Herbst: Ubersiedlung der Familie nach Darmstadt, wohin der Vater als Amts- und Stadtchirurg versetzt wird. Dienstwohnung im Armenhaus, 1819 Umzug zum Marktplatz, 1821/22 zum heutigen Ludwigsplatz, 1825 in die Grafenstraße |
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*1821 |
*Herbst: Aufnahme in die »Privat-Erziehungs- und Unterrichtsanstalt« von Dr. Carl Weitershausen |
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1823 |
25. März: Auf einem Schulfest Rezitation in lateinischer Sprache (zusammen mit einem Mitschüler): Vorsicht bei dem Genusse des Obstes |
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1825 |
26. März: Wechsel zum Großherzoglichen Gymnasium |
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*1825 |
August: Zum Geburtstag des Vaters: Geschichte über die wunderbare Rettung Schiffbrüchiger |
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1828 |
26. Mai: Konfirmation in der Darmstädter Stadtkirche durch Pfarrer Ludwig. - Herbst: Gründung eines literarischen Primanerzirkels. Mitglieder neben Büchner: Friedrich (1814-1884) und Georg Zimmermann (1814-1881), Ludwig Wilhelm Luck (1813-1881), Karl Neuner (1815-1882), *Karl Minnigerode (1814-1894). - Weihnachten: Gedicht für die Eltern: Die Nacht |
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*1829 |
August: Gedicht zum Geburtstag der Mutter: Gebadet in des Meeres blauer Flut |
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*1829/30 |
Gedicht: Leise hinter düstrem Nachtgewölke und Schulaufsatz: Helden-Tod der vierhundert Pforzheimer |
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1830 |
29. September: Bei einer öffentlichen Schulfeier: Rede zur Verteidigung des Cato von Utika |
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1830/31 |
Schulaufsatz: [Ursachen des Selbstmordes. Eine Kritik.] |
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1831 |
30. März: Bei der öffentlichen Feier des Gymnasiums zum Abschluß des Wintersemesters: Rede im Namen des »Menenius Agrippa an das römische Volk auf dem heiligen Berge«. - Abschlußzeugnis (»Exemtions-Schein«) durch Direktor Dr. Carl Dilthey. - Frühjahr bis Herbst: Studienvorbereitungen. - 9. November: Immatrikulation an der Medizinischen Fakultät der Straßburger Académie. Kollegienbesuche u.a. vermutlich bei K. H. Ehrmann (Anatomie), G. -L. Duvernoy (Naturgeschichte), G. Masuyer (med. Chemie) und E. -A. Lauth (Physiologie). Privates Studium des Italienischen. Wohnung bei dem Pfarrer und Gelegenheitsdichter Johann Jakob Jaeglé (1763-1837) in der heutigen rue Calvin. Kontakte mit der Straßburger Verwandtschaft der Mutter, den Familien Reuss und Himly, nähere Bekanntschaft mit den Medizinstudenten Eugène Boeckel, Jean-Moyse Lambossy, Charles-Théophile Held, Adolphe Schwebel und den Theologen Wilhelm Baum, August und Adolph Stoeber, Daniel Scherb und Eduard Lange. - 4. Dezember: Teilnahme an der Massenbegrüßung von drei Generälen der geschlagenen polnischen Revolutionsarmee durch die Straßburger Bürgerschaft und Studenten aller Fakultäten |
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1832 |
*März/April: Erkrankung; heimliche Verlobung mit der Tochter seines Vermieters, Louise Wilhelmine Jaeglé (1810-1880). - 27. Mai: Hambacher Fest bei Neustadt an der Weinstraße: Massenkundgebung mit oppositionellen Delegierten aus ganz Deutschland sowie aus dem französischen Exil (Straßburg) und ausländischen Gästen. - 10. Juni: Ernennung zum Dauergast (»hospes perpetuus«) der Straßburger Theologenverbindung »Eugenia«, die Büchner seit dem 17. November 1831 frequentiert und in der er radikale republikanische Positionen vertritt. - August bis Oktober: Ferienaufenthalt in Darmstadt |
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1833 |
3. April: Gescheiterter Insurrektionsversuch republikanischer Bürger und Studenten am Sitz der Deutschen Bundesversammlung in Frankfurt/Main. Zahlreiche Verhaftungen sind die Folge. Distanzierende und zugleich solidarische Beurteilung des Frankfurter Putsches in einem Brief an die Familie. - 25. Juni-*3.Juli: Vogesenwanderung mit dem Verwandten Edouard Reuss, dem späteren Ägyptologen Richard Lepsius und drei weiteren Studenten. - 8. August: Rückkehr nach Darmstadt. - 20. September bis Anfang Oktober: Forschungsaufenthalt des Straßburger Theologiestudenten Alexis Muston (1810-1888) in Darmstadt und Umgebung. Mehrere Begegnungen mit Büchner. - 31. Oktober: Immatrikulation an der Medizinischen Fakultät der Großherzoglich-Hessischen Landes-Universität Gießen. Kollegienbesuche möglicherweise bei J. Hillebrand (»Psychologie«) und F. Chr. G. Wernekinck (Anatomie des Zentralnervensystems). Wohnung bei Kaufmann Hoffmann, Seltersweg. Umgang zunächst mit den ehemaligen Klassenkameraden Zimmermann und Luck. Durch Hermann Trapp Bekanntschaft mit dem Theologiekandidaten August Becker (1812-1871), der sein engster Vertrauter wird, und dem Medizinstudenten Theodor Sartorius. - *28. November: Vorläufige Rückkebr ins Darmstädter Elternhaus aufgrund einer leichten Gehirnhautentzündung. Lektüre: Quellenwerke zur Französischen Revolution |
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1834 |
*6. Januar: Wiederaufnahme des Studiums in Gießen. - Durch Becker Bekanntschaft mit Oberhessens führendem Oppositionellen, Rektor Dr. Friedrich Ludwig Weidig (1791 -1837) in Butzbach, Herausgeber des illegalen »Leuchter und Beleuchter für Hessen«. Danach Entwurf des von Weidig später so betitelten und stark bearbeiteten Hessischen Landboten. - März/April: Entlassung nahezu aller wegen Beteiligung oder Mitwisserschaft am »Wachensturm« (s. oben zu 3.4.1833) inhaftierten politischen Gefangenen aus Friedberger Untersuchungshaft. Aus diesem Kreis und unter Mitwirkung radikaler Burschenschafter formieren Büchner und Becker im Laufe der nächsten Wochen eine revolutionäre Geheimorganisation, die zeitweise den Namen »Gesellschaft der Menschenrechte« trägt. - *26. März: Reise nach Straßburg, von dort Bekanntgabe des heimlichen Verlöbnisses mit W. Jaeglé. Erbitterte Reaktion von Ernst Büchner. - *Mitte April: Rückkehr ins Darmstädter Elternhaus. Gründung einer Darmstädter Sektion der »Gesellschaft der Menschenrechte«. - 28. April: Fortsetzung des Studiums in Gießen. Kollegienbesuche bei Wemekinck (Vergleichende Anatomie), Hillebrand (Logik; Naturrecht und Allgemeine Politik), *J. B.Wilbrand (Naturphilosophie), *E. L. W. Nebel (Geistes- und Gemütskrankheiten), *Justus Liebig (Analytische Chemie). Wohnung bei Rentamtmann Bott, Seltersweg. Spätestens jetzt förmliche Konstituierung der Gießener »Gesellschaft der Menschenrechte«. - 3. Juli: Delegierte der republikanischen Opposition im Großherzogtum und im Kurfürstenturn Hessen, darunter Weidig aus Butzbach, Dr. Leopold Eichelberg (1804-1879) aus Marburg und die Studenten Büchner und Gustav Clemm (1814-1866) aus Gießen, gründen auf der Ruine Badenburg bei Lollar an der Lahn einen konspirativen überregionalen »Preßverein«. Der Druck des Hessischen Landboten als einer Musterflugschrift für die »niederen Volks-Klassen« wird beschlossen. - 1. August: Verhaftung des Jurastudenten Karl Minnigerode beim Versuch, über 100 Exemplare des soeben in Offenbach gedruckten Hessischen Landboten (Auflage: *1200-1500 Exemplare) nach Gießen einzuschleusen. Zur Warnung der Beteiligten unternimmt Büchner sofort eine Reise nach Butzbach und weiter bis Offenbach. - 2. August: Haftbefehl des Hofgerichts in Darmstadt gegen Büchner als mutmaßlichen Verfasser des Hessischen Landboten. Denunziant Büchners wie zuvor schon Minnigerodes ist der Butzbacher Johann Conrad Kuhl, ein Vertrauter Weidigs. Er hatte auch den Zeitpunkt des Frankfurter Putschversuchs an die Behörden verraten. - 4. August: Universitätsrichter Konrad Georgi läßt in Büchners Abwesenheit dessen Zimmer durchsuchen. - 5. August: Vernehmung Büchners durch Georgi, der den Haftbefehl mit nachträglicher Billigung des Hofgerichts aus taktischen Gründen nicht vollzieht. - Mitte August: Die Verbreitung des Hessischen Landboten kommt in Gang. - September: Besuch Wilhelmine Jaeglés bei ihren Verwandten in *Offenbach und Darmstadt. - *Mitte September: Schluß der Vorlesungen in Gießen, Rückkehr Büchners ins Darmstädter Elternhaus, Reorganisation der Darmstädter »Gesellschaft der Menschenrechte«, die sich bis Anfang 1835 an den (nicht realisierten) Projekten des Badenburger »Preßvereins« beteiligt (Anschaffung einer Druckpresse, Gefangenenbefreiung und Fluchthilfe). - Oktober bis Mitte Januar 1835: Büchner leiht aus der Hofbibliothek Quellenwerke zur Französischen Revolution. - November: Eichelberg (s.o. zu 3. 7. 1834) erhält von Weidig die von diesem weiter bearbeitete Druckvorlage für eine zweite Auflage des Hessischen Landboten, die nach Ergänzungen Eichelbergs gedruckt und ab dem 25. November verbreitet wird |
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1835 |
Ab *Mitte Januar: Niederschrift von Danton's Tod. - 21. Februar: Absendung des Manuskripts an den liberalen Verleger J. D. Sauerländer in Frankfurt/M. Beilage: Brief an den Schriftsteller und »Phönix«-Mitredakteur Karl Gutzkow (1811-1878). - 25. Februar: Annahme des Dramas durch den Verleger nach Empfehlung Gutzkows. Honorar: 100 Gulden. - Nachdem Büchner einer Vorladung des Friedberger Untersuchungsrichters nicht Folge leistet, wird mit behördeninternen Steckbriefen nach ihm gefahndet. Am *6. März flieht er über Wissembourg nach Straßburg. - 12. März: *Anmeldung bei den Straßburger Behörden unter dem Namen Jacques Lutzius. - Ende März/Anfang April: *Erwähnung eines Lenz-Projektes in einem nicht erhaltenen Brief an Gutzkow. - 26. März bis 7. April: Vorabdruck von Danton's Tod (Auszüge) in Sauerländers Zeitschrift »Phönix«. - 7. April: Nach detaillierten Geständnissen Clemms (ehem. studentisches Mitglied der Gießener »Gesellschaft der Menschenrechte«, s.o. zu 3. 7. 1834) Beginn einer Verhaftungswelle gegen die Verbündeten des Badenburger »Preßvereins«. - Mitte/Ende April: Büchner akzeptiert ein Angebot Sauerländers und übersetzt in der Folge (bis etwa Juni) zwei Dramen Victor Hugos, »Lucrèce Borgia« und »Marie Tudor« (Honorar: 100 Gulden). - *Mai: Plan einer Lenz-»Novelle«. - 13. Juni: Der inzwischen zum Chefermittler ernannte Georgi (s.o. zu 4./5. 8. 1834) erläßt einen Steckbrief gegen Büchner wegen Verdachts der »Teilnahme an staatsverrätherischen Handlungen« (veröffentlicht am 18. Juni in der Darmstädter »Großherzoglich Hessischen Zeitung« und im »Frankfurter Journal« und dort je zweimal (23./27. Juni) wiederholt. - *11. Juli: Danton's Tod erscheint nach umsichtig-zensorischer Bearbeitung durch Gutzkow und mit dem vom »Phönix«-Chefredakteur Eduard Duller herrührenden Untertitel » Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft« (Auflage: *400 Exemplare). - 27. August: Gutzkow verläßt den »Phönix«. - 4. September: Im »Frankfurter Konversationsblatt« reagiert Karl Baur, Büchners Deutsehlehrer am Darmstädter Gymnasium, mit dem Gedicht »Rezept aus der neuesten ästhetischen Küche« kritisch auf das Drama seines früheren Eleven. - *Anfang Oktober: Büchners Übersetzungen erscheinen als Band 6 von Sauerländers Hugo-Ausgabe. - Oktober: Recherchen zu einer »Abhandlung über einen philosophischen oder naturhistorischen Gegenstand«, mit der Büchner an der Universität Zürich zu promovieren hofft. - 26. Oktober: »Erklärung« Gutzkows und Ludolf Wienbargs zur »Deutschen Revue« in der »Allgemeinen Zeitung«. Büchner wird neben Heine, Börne und andern als Mitarbeiter genannt. *Ab November: häusliches »Studium der Philosophie« (Vorarbeiten für die Skripten über Descartes und Spinoza und *Weiterarbeit an der Geschichte der Griechischen Philosophie). - 1. Dezember: Verhaftung Gutzkows in Mannheim, Verurteilung am 13. Januar 1836 wegen »Angriffes auf die christliche Religion« (in seinem Roman »Wally, die Zweiflern«. - 9. Dezember: Reguläre Anmeldung Büchners bei den Straßburger Polizeibehörden. Wohnung: rue de la Douane. Beginn der Vorarbeiten an einer Untersuchung über das Nervensystem der Flußbarbe im Vergleich mit dem anderer Wirbeltiere. - 10. Dezember: Bundestagsbeschluß gegen das Junge Deutschland, die literarische Opposition um Heine und Börne (der vom Verbot ausgenommen bleibt) |
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1836 |
1.Januar: Der Stuttgarter Cotta-Verlag schreibt einen Wettbewerb für »das beste ein- oder zweiaktige Lustspiel« aus (Preis: 300 Gulden, Einsendeschluß: 15. Mai, später auf den 1.Juli verschoben). - 13. April, 20. April, 4. Mai: Vortrag der Untersuchung sur les nerfs des poissons auf drei Sitzungen der Straßburger »Sociétè du Muséum d'histoire naturelle«. - 18. Mai: Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Gesellschaft. - 31. Mai: Abschluß der nunmehr sur le système nerveux du barbeau betitelten Abhandlung, anschließend Beginn der Arbeiten an einer ersten Fassung von Leonce und Lena sowie an Woyzeck. - 3.Juli: Das Manuskript des Lustspiels trifft in Stuttgart ein und wird wegen Überschreitung des Termins »nicht mehr zur Concurrenz zugelassen«. - *August: Besuch der Mutter und der Schwester Mathilde in Straßburg. - 3. September: Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht Büchner aufgrund seiner eingereichten Abhandlung die »philosophische Doctorwürde«. - September: Arbeit an Woyzeck und Leonce und Lena (2. Fassung) sowie - da Büchner auf eine Privatdozentur für Philosophie an der Zürcher Hochschule hofft - an den philosophischen Vorlesungsskripten. - *13. September: Beantragung eines »Laufpasses« in die Schweiz. - 21. September: Führungszeugnis des flüchtlingsfreundlichen Straßburger Polizeikommissars Pfister. - 22. September: Antrag auf Vorab-Zustimnmung zur Einreise bei dem Zürcher Regierungspräsidenten J. J. Hess. - 26. September: Antrag auf Zulassung zur öffentlichen Probevorlesung beim Präsidium des Erziehungsrats des Kantons Zürich. - 18. Oktober: Übersiedlung nach Zürich. Wohnung bei dem liberalen Regierungsrat Dr. med. Hans Ulrich Zehnder (1798-1877) in der heutigen Spiegelgasse. Umgang mit deutschen politischen Exulanten, darunter dem Darmstädter Ehepaar Caroline (1801-1847) und Wilhelm Schulz (1797-1860). Weiterarbeit an Leonce und Lena, vielleicht an Woyzeck und unter Umständen an dem nicht überlieferten Pietro Aretino. - 5. November: »Offentliche Probevorlesung« in der »aula academica« der Zürcher Universität. Anschließend Ernennung zum Privatdozenten. - Ab 15. November: Beginn der Vorlesungen über Vergleichende Anatomie (»Zootomische Demonstrationen«) vor maximal 3 Zuhörern. - 26. November: Provisorische Aufenthaltsgenehmigung als Asylant der »Sonder-Classe« durch den Regierungsrat des Kantons Zürich. - Dezember: *Emst Willkomm bemüht sich um »Originalarbeiten« Büchners für die zusammen mit Alexander Fischer redigierten Leipziger »Jahrbücher für Drama, Dramaturgie und Theater« |
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1837 |
*Januar: Büchner kündigt in einem nicht erhaltenen Brief an W. Jaeglé das baldige Erscheinen von drei Dramen an. - Erkrankung Büchners. - Anfang Februar: Verschlechterung des Befindens. - 11. Februar: Beginn der Delirien. - 12. Februar: Caroline Schulz scheibt in Büchners Auftrag an W. Jaeglé und informiert die Verlobte vorsichtig über Büchners Gesundheitszustand. - 15. Februar: Der Arzt und Hochschullehrer Johann Lukas Schönlein (1793-1864) diagnostiziert Typhus. - 17. Februar: W. Jaeglé trifft in Zürich ein. - 19. Februar: Nachmittags »um halb 4« stirbt Georg Büchner. - 21. Februar: Beerdigung auf dem »Krautgarten«-Friedhof der Gemeinde Großmünster unter großer Beteiligung der Universität und im Beisein von Vertretern der Kantonalregierung. - 21. Februar: Tod Weidigs unter ungeklärten Umständen in Darmstädter Untersuchungshaft. - 28. Februar: Wilhelm Schulz' »Nekrolog« erscheint im »Schweizerischen Republikaner«. - 8. April: Büchners Dissertation erscheint im Druck. - *8. -*12. Juni: Gutzkows Nachruf erscheint im »Frankfurter Telegraph«. |
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1838 |
*10. -*17. Mai: Leonce und Lena erscheint als Fortsetzungsdruck (Auszüge) in Gutzkows »Telegraph für Deutschland« |
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1839 |
7.Januar: Generalamnestie der politischen Gefangenen im Großherzogtum Hessen. - *8. -*22. Januar: Das Lenz-Fragment erscheint im »Telegraph für Deutschland«. Beide Texte hatte W. Jaeglé Gutzkow zur Verfügung gestellt |
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1842 |
5.-8. Mai: Bei der großen Hamburger Brandkatastrophe brennt die Druckerei des »Telegraph für Deutschland« bis auf die Grundmauern nieder |
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1847 |
Juni: *Der Verleger J. D. Sauerländer plant, vermutlich als Reaktion auf die Ankündigung einer Büchner-Gesamtausgabe durch die »Literarische Anstalt« von Rütten & Loening, eine Neuausgabe von Danton's Tod nach dem Originalmanuskript |
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1850 |
*November: Ludwig Büchner gibt in Verbindung mit seinen Geschwistern bei J. D. Sauerländer »Nachgelassene Schriften« seines Bruders Georg heraus (u. a. ohne Woyzeck) |
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1851 |
21./22. Mai: Bei einem Brand im »Hinterbau« des Darmstädter Eltemhauses wird ein erheblicher Teil des Büchner-Nachlasses vernichtet |
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1875 |
16. Mai: Umbettung von Büchners Leichnam in ein Einzelgrab am Fuß des Zürichbergs durch die »Gesellschaft Deutscher Studierender« in Zürich. - 4. Juli: Zürcher Büchner-Gedenkfeier unter Beteiligung der Geschwister Wilhelm, Luise und Ludwig sowie zahlreicher Ehrengäste. - 29. Juli: Ludwig Büchner übergibt dem Bukowiner Journalisten und Reiseschriftsteller Karl Emil Franzos (1848-1904) den Darmstädter Nachlaß seines Bruders Georg zu Editionszwecken. - 5. und 23. November: Teildruck des Woyzeck (von Franzos irrtümlich Wozzeck gelesen) in der Wiener »Neuen Freien Presse« |
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1877 |
2. April: W. Jaeglé verweigert gegenüber Franzos definitiv die Herausgabe von Büchner-Handschriften aus ihrem Besitz. - 17./18. November: Neudruck des »Hessischen Landboten« durch Franzos in der »Frankfurter Zeitung« |
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1880 |
15. März: »Georg Büchner's Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlass«, hrsg. von Karl Emil Franzos, erscheinen bei J. D. Sauerländer (Auflage: 1200, Absatz bis 1892: 268 Exemplare). - 14. Dezember: W.Jaeglé stirbt unverheiratet in Straßburg |